Wie man das Lateinamerika-Institut retten kann …

Von Redaktion · · 2020/Mar-Apr

… das erklärt Andrea Eberl, Geschäftsführerin des LAI.

Nach mehr als 50 Jahren musste das Österreichische Lateinamerika-Institut (LAI) im Jänner Insolvenz anmelden. Keine öffentliche Stelle wollte die ohnehin geringe Förderung zahlen. Das Südwind-Magazin hat bei Andrea Eberl, Geschäftsführerin des LAI, nachgefragt, wie es jetzt weitergeht.

Dem Lateinamerika-Institut droht das Aus. Im Jänner wurde ein Rettungsappell lanciert. Was ist seither passiert?

Die öffentliche Resonanz ist bis dato überwältigend und zeigt einmal mehr, wie wichtig das LAI nicht nur für Wien, sondern für ganz Österreich ist.

Wie haben Stadt Wien und Bund auf den Appell reagiert?

Die Antwort von der Stadt Wien ist klar: Sie würden den Weiterbestand des LAI unterstützen, so der Bund sich an einer Förderung beteiligt. Für den Bund passen wir nicht mehr in die aktuelle Förderstrategie. Aus dieser Pattsituation müssen wir rauskommen und daran arbeiten wir mit Hochdruck. Täglich erreichen uns Unterstützungserklärungen, die wir sammeln und persönlich an Bundesminister Heinz Faßmann übergeben werden.

Warum ist es so wichtig, dass schnell eine Lösung gefunden wird?

Weil wir uns in einem Insolvenzverfahren befinden. Das LAI ist nicht von einer Verschuldung betroffen. Aber wegen mangelnder Förderungen im Jahr 2020 werden uns ab Juli nicht mehr ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um den Betrieb kostendeckend weiterzuführen. Das heißt, wenn wir keine Förderzusage erhalten, muss das LAI mit Ende Juni, nach Abschluss unseres Sommersemesters, die Türen schließen.

Was ist das Besondere am LAI?

Das LAI arbeitet seit vielen Jahren als Brückenbauer zwischen Österreich und Lateinamerika und stärkt diese Beziehungen und den intensiven interkulturellen Austausch. Wir sind der Dreh- und Angelpunkt für authentische Kultur- und Wissensvermittlung. Ohne das Lateinamerika-Institut gibt es in ganz Österreich keine Institution mehr, die diesen Auftrag mit so viel Expertise, Professionalität und Leidenschaft verfolgt. Es würde eine Lücke entstehen.

Wie kann man euch abseits der Unterschriftenaktion unterstützen?

Wir sind für jede Spende sehr dankbar. Unsere nächsten Sprachkurse starten im März – diese können gerne noch fleißig gebucht werden. Und letztlich ist jede Druckausübung auf die Politik eine wichtige Unterstützung in unserem Bemühen um die Gewährung von öffentlichen Fördermitteln.

www.lai.at

Nachgefragt hat Christine Tragler.

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